Giuseppe Verdi: Messa da Requiem Jubiläumskonzert 50 Jahre Opernfestspiele Heidenheim

 

Jubiläumskonzert 50 Jahre  Opernfestspiele Heidenheim

Hrachuhí Bassénz, Sopran
Renée Morloc, Mezzosopran
Ho-yoon Chung, Tenor
Woong-Jo Choi, Bass

Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn
Stuttgarter Philharmoniker
Marcus Bosch, Leitung

Warum schreibt ein Komponist, der die Kirche ablehnt, vielleicht nicht einmal an Gott glaubt, eine lateinische Totenmesse? Giuseppe Verdi war ein skeptischer Mensch, der in allen seinen Opern den Tod als das unausweichliche Schicksal jedes Menschen auf die Bühne gebracht hatte. Als Verdi 1874 eine „Messa da Requiem“, eine Totenmesse, für den von ihm verehrten Dichter Alessandro Manzoni komponierte, wollte er keine Messe für die Kirche schreiben, sondern ein Werk, das das Ringen jedes einzelnen Menschen mit dem Tod musikalisch darstellt.

Das „Libera me“, die Bitte um die Errettung der Seele vom ewigen Tode, war der Ausgangspunkt von Verdis Komposition. Aus dem „Requiem“-Text der Liturgie entwickelte Verdi ein Drama um den Tod. Die Protagonisten sind hier die vier Gesangssolisten, der Chor und vor allem das Orchester. Mit allen Mitteln der Theatermusik schildert das gewaltige „Dies irae“ den Tag des jüngsten Gerichtes, und umgekehrt benutzt Verdi alle musikalische Charakterisierungskunst für die Darstellung der menschlichen ängste angesichts des Todes. Die „Messa da Requiem“ knüpft in ihrer Ausdruckskraft an Werke wie Beethovens „Missa solemnis“ an und reicht wie diese in ihrer Aussage weit über den religiösen Inhalt hinaus. Verdi setzt musikalisch den Weg fort, den er mit seiner „Aida“ drei Jahre zuvor eingeschlagen hatte und den er wenige Jahre später mit „Othello“ fortsetzen wird.

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